Die Silent University entsteht in Reaktion auf das Schicksal zahlreicher Geflüchteter und Asylsuchender mit akademischem Hintergrund, die ihre Kenntnisse und Fähigkeiten nach der Flucht nicht mehr anwenden können. Sie dient als autonome Plattform für diejenigen, die aufgrund von nicht anerkannten Papieren und Abschlüssen oder nicht geklärtem Aufenthaltsstatus zum Schweigen gebracht wurden und ermöglicht einen interkulturellen Wissensaustausch und eine individuelle Perspektive für Betroffene. Geflüchtete und Asylbewerber*innen werden zu Dozierenden und Berater*innen und ihr Wissen wieder hörbar. Kursinhalte werden gemeinsam entwickelt und entsprechen den jeweiligen beruflichen Qualifikationen und Reflexionen. Prinzipien und Forderungen sind u.a. die unmittelbare Anerkennung akademischer Hintergründe Geflüchteter, Wissensaustausch ohne gesetzliche oder sprachliche Einschränkungen und dezentralisierte, partizipative und gleichberechtigte Bildung.
Ziel ist es, das Wissen der Teilnehmer*innen zu adressieren und zu reaktivieren und den Austauschprozess für beide Seiten vorteilhaft zu gestalten, indem alternative Zahlungsmittel erfunden werden, anstelle von Geld oder kostenloser freiwilliger Arbeit.
Zum Schweigen gebrachtes Wissen wird wieder hörbar.
Silent University Coordination Teams in Stockholm, Hamburg, Amman (Jordanien), Athen und Mülheim an der Ruhr
The Silent University Principles and Demands (Grundsätze und Forderungen), Foto/Quelle: http://thesilentuniversity.org