Im Frühjahr 1980 besetzten Atomkraftgegner:innen als Protest gegen die Atompolitik der BRD einen Bohrplatz bei Gorleben und errichteten ein »Dorf des Friedens« aus selbstgebauten Holzhäusern und Zelten. Die »Republik Freies Wendland« war eine gelebte Utopie, soziales Experiment und eine medienwirksame Protestaktion der Anti-Atomkraft-Bewegung. Basisdemokratisch organsiert wurde die Protestaktion von Diskussionen, Konzerten und Theatervorstellungen begleitet. Es gab einen Sprecherrat. Entscheidungen wurden gemeinschaftlich in regelmäßigen Plena getroffen. An der Aktion nahmen insbesondere junge Menschen teil. Besetzt wurde nach der Ausrufung der Republik über 44000 qm Land und mehr als 100 Hütten errichtet. Nach 33 Tagen ließ die Bundesregierung am 4. Juni den Ort gewaltsam räumen.
Goals
Ziele
Kritik und Protest der Atompolitik der Bundesregierung / Umwelt- und Naturschutz und Schutz der vor Ort lebenden Menschen.
Beneficial Outcomes
Ergebnisse
Nach Räumung des Hüttendorfes durch die niedersächsische Polizei und andere Kräfte entstand vor Ort noch im Juli die geplante Tiefbohrstelle 1004. Deutschlandweit gab es in Reaktion auf die Räumung an etwa 80 Orten Solidaritäts- und Protestaktionen, darunter u.a. zahlreiche Demonstrationen, Verkehrsblockaden und Besetzungen. Bis heute gilt die Aktion als ein wichtiges Ereignis des Widerstands gegen Atomkraft.